Neue Teams-Funktion: KI-gestützte Übersetzungen in Besprechungen
Es erinnert uns ein bisschen an den Universal-Übersetzer des Raumschiffs Enterprise: Microsoft bietet uns dank des KI-Fortschritts bald eine integrierte Dolmetscherfunktion namens „Copilot Interpreter Agent“ in Teams an, die nun nicht nur räumliche, sondern auch sprachliche Barrieren mühelos überwinden soll.
Die innovative KI-gestützte Dolmetscherfunktion soll es Meeting-Teilnehmern ermöglichen, in ihrer bevorzugten Sprache zu sprechen und zuzuhören. Das Ergebnis wird eine neue Dimension der globalen Zusammenarbeit sein, in der Sprachbarrieren keine Rolle mehr spielen. In einer Vorschauversion mit zunächst neun Sprachen kommt die Funktion bereits in der ersten Jahreshälfte 2025 auf den Markt. Langfristig plant Microsoft die Unterstützung von bis zu 31 Sprachen. Um teilnehmen zu können, benötigt man eine Copilot-Lizenz.
Echtzeit-Übersetzung mit personalisierter Stimme
Aber eine reine Übersetzung reicht Microsoft nicht. Die Vision des IT-Giganten soll ein natürliches Spracherlebnis mit individueller Stimmfärbung ermöglichen. Dank des rasanten Siegeszuges der künstlichen Intelligenz kann gesprochene Sprache nicht nur in Echtzeit übersetzt, sondern auch gleichzeitig die individuelle Stimme des Sprechers in der Zielsprache simuliert werden. Die eigene Stimme und unveränderte Stimmlage – in einer Fremdsprache, die man gar nicht beherrscht. So entsteht ein natürlicheres und weitaus persönlicheres Kommunikationserlebnis.
Insbesondere für internationale Unternehmen, Bildungseinrichtungen und multinationale Teams bietet die Technologie entscheidende Vorteile, da sie Sprachbarrieren ganz leicht abbaut und so die Zusammenarbeit vereinfacht. Und anders als herkömmliche Übersetzungsfunktionen, die oft maschinell klingende Stimmen nutzen, bewahrt die Teams-Innovation die emotionale Authentizität der Kommunikation.
Verfügbarkeit und Sprachunterstützung
Zu den neun verfügbaren Start-Sprachen gehören:
- Englisch
- Französisch
- Italienisch
- Portugiesisch
- Spanisch
- Deutsch
- Japanisch
- Koreanisch
- Mandarin
Langfristig soll das System auf bis zu 31 Sprachen erweitert werden, insbesondere für die Übersetzung von Besprechungsprotokollen. Damit wird Teams zu einer noch leistungsfähigeren Plattform für Unternehmen und Organisationen mit internationaler Ausrichtung.
Risiken der Dolmetscherfunktion
Wie alle KI-Funktionen, die mit Imitationen arbeiten, birgt auch diese potenzielle Risiken. Deepfakes, die Stimmen und Gesichter manipulieren, könnten für täuschend echte Betrugsversuche benutzt werden. Abschreckendes Beispiel: Im letzten Jahr lockten Cyberkriminelle mit einem realistisch anmutenden Teams-Meeting einen Mitarbeiter der Finanzabteilung in die Falle und erschlichen sich so 25 Millionen Dollar. Trotz der eingeschränkten Einsatzmöglichkeiten von Interpreter bleibt also immer ein Restrisiko.
Die Zukunft der Sprachtechnologien
Microsoft reiht sich mit dem Interpreter in die Reihe von Unternehmen ein, die auf den Siegeszug der KI-gestützten Sprachtechnologien setzen. Auch Meta arbeitet an einem Übersetzungstool für Instagram Reels, denn der Markt für natürliche Sprachverarbeitungstechnologien wird laut Studien bis 2026 auf ein Volumen von 35 Milliarden US-Dollar klettern.
Im Punkt Sprachnuancen, Kontext und Zwischentöne kann allerdings kein Übersetzer dem menschlichen Original das Wasser reichen. Aber der Kostenvorteil wiegt einiges auf.
Weitere KI-Verbesserungen in Microsoft Teams
Neben der Echtzeit-Übersetzungsfunktion entwickelt Microsoft parallel weitere KI-gestützte Features für Teams, um die Qualität und Effizienz von Meetings zu steigern:
- Intelligente Zusammenfassungen: Die KI kann wichtige Punkte aus Besprechungen extrahieren und zusammenfassen, sodass Teilnehmer schnell auf die relevanten Informationen zugreifen können.
- Visuelle Inhaltsanalyse: Teams wird in Zukunft in der Lage sein, Inhalte aus Präsentationen oder geteilten Dateien automatisch zu verstehen und relevante Zusammenfassungen bereitzustellen.
- Verbesserte Videoqualität: Durch die Nutzung lokaler NPU-Chips (Neural Processing Units) optimiert Microsoft die Videoqualität, insbesondere bei schwacher Internetverbindung.
Die Vision: Barrierefreie und effiziente Kommunikation
Die KI-gestützte Echtzeit-Übersetzung ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer barrierefreien und nahtlosen globalen Kommunikation. Diese Funktion erleichtert nicht nur die Zusammenarbeit in internationalen Teams, sondern könnte auch im Bildungsbereich, in der Forschung und bei weltweiten Konferenzen eine revolutionäre Rolle spielen.
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